Das Paradox der Zeit

Paradox der Zeit

Zeit ist eine Illusion…

…für alle die glauben etwas schneller zu tun bringt mehr Zeit…

Diesem Irrglauben bin ich jahrzehntelang erlegen. Wenn ich merkte ich werde nicht pünktlich sein, habe ich alles dran gesetzt, die bis dahin noch zu erledigenden Dinge schneller zu tun.

Nochmehr gleichzeitig tun (auf dem Weg in den Keller, die Sachen mitnehmen, um gleichzeitig die Waschmaschine neu anzustellen, die Wäsche aufzuhängen, die alte abzuhängen und mit nach oben zu bringen, zusammen mit dem Geschenkpapier für das Geschenk, was ich noch einpacken muss).

So habe ich jahrelang gelebt und mich nie gefragt, ob es nicht eine andere Lösung gibt. Nein ich habe immer nur gedacht: wenn du noch schneller wirst und noch mehr Tätigkeiten miteinander verbinden kannst, dann wird es leichter. Es wurde nie leichter. Es wurde immer schwerer. Ich kam immer öfter nicht pünktlich, war dann total abgehetzt. Durch den Wunsch 10 Dinge gleichzeitig tun zu wollen wusste ich meist gar nicht mehr wo mir der Kopf stand – ich war STÄNDIG innerlich so unruhig, das ich kaum 5 Minuten still sitzen konnte, ohne nicht schon die 5 nächsten Tätigkeiten im Kopf zu haben und deren miteinander möglichst sinnvoll zu verbinden zu planen.

Der Wechsel kam nicht von heute auf morgen. Aber irgendwann wurde die innere Unruhe so unerträglich, das es galt etwas zu ändern. Und dann habe ich es entdeckt: Das Paradox der Zeit!

Je langsamer und bewusster ich etwas tat, umso mehr Zeit hatte ich.

Als erstes ist es mir beim duschen aufgefallen. Wie oft habe ich mit dem Gedanken geduscht: Jetzt noch schnell unter die Dusche und dann ab. Beim duschen habe ich schnell, schnell, schneller gemacht und war in Gedanken schon im Auto auf dem Weg zum Termin – den ich dann nicht pünktlich erreicht habe.

Nun wollte ich es anders machen. Also duschte ich ganz bewusst. Ich ging mit dem Gedanken: Jetzt gehe ich ganz in Ruhe mit Zeit duschen. Ich stellte bewusst das Wasser an, legte die Handtücher bereit, spürte das Wasser auf meinem Körper, die Haare unter meinen Händen beim Haare waschen und ausspülen und so weiter.

Und was soll ich sagen…je langsamer und bewusster ich dies tat, umso langsamer tickte die Zeit und ich konnte pünktlich meinen Termin erreichen.

Das habe ich in verschiedenen Situationen ausprobiert und was soll ich sagen: es klappt IMMER!

Allerdings hört es sich einfacher an, als es manchmal ist.

Wir sind so auf „Schnell, schnell und noch schneller“ geeicht, das es eine große Herausforderung ist langsam zu tun und sich in den Moment zu entspannnen.

Nach den ersten Erfolgen fiel es mir leichter, da wusste ich ja wie der Hase hoppelt. Trotzdem bin ich noch des öfteren in die „Hetzfalle“ getappt. Inzwischen habe ich es gut gelernt und weiß einfach: ich bin immer pünktlich und schaffe immer alles wichtige, wenn ich ruhig bleibe und mich in den Moment entspanne. Ist mir das mal nicht möglich, versuche ich durch eine kurze Mediation ( 3 bewusste Atemzüge) wieder zu mir zu finden. Und an ganz schlechten Tagen falle ich in alte Muster zurück und fange an zu hetzen. Glücklicherweise fällt es mir schnell auf und ich höre auf damit.

Probiere es aus, zwinge dich etwas langsam zu tun und du wirst sehen…du hast mehr Zeit. Tue nur eine Sache und nicht 10 gleichzeitig, denke nur an die eine Sache die du tust und nicht an die 10, die dann folgen werden.

Probiere es aus, sei gnädig mit dir, fange langsam an – nach den ersten Erfolgen wird es leichter.

Wichtig ist: immer weiter machen. Nicht aufgeben! Wenn ich es kann, kann es jeder!

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