„Grüße aus dem Krankenstand
Leider musste Summer gestern Not operiert werden, da sie eine Gebärmutterentzündung hatte. Puh…das braucht man weder zu Hause noch auf Reisen. Sie ist immer noch etwas Matsche aber sonst geht es ihr gut. Wir wurden in einer tollen Tierarztpraxis betreut Danke an die Klinik Aliaga.“
Mit diesem Post habe ich bei Instagramm erzählt, das Summi während meines Aufenthaltes in Spanien notoperiert werden musste.
Wer mir noch nicht folgt auf Insta…ich freue mich auf euch: yvonne.auf.reise
Da mich immer wieder Fragen dazu erreicht haben, wie das denn alles genau war, möchte ich euch die ganze Geschichte im Detail erzählen.
Summer wurde ziemlich zu Beginn der Reise läufig. Die Läufigkeit war anders als die bisherigen, ohne das ich im Detail sagen kann was genau anders war. Ich habe es auf die vielen Hundebegegnungen geschoben – es hat fast jeder Camper einen Hund, so das ein Spaziergang ohne Hundebegegnungen kaum möglich ist. Das ist zu Hause in diesem Ausmaße noch nie so gewesen.
Rückblickend wurde Summer schon ca. 1 Woche „vorher“ ruhiger. Sie wollte oft nicht lange spazieren, war eher lustlos und sehr ruhig. Alle die sie kennen wissen, das sie sowieso sehr genügsam und ruhig ist – das wurde nun sehr auffällig.
In einer Nacht von Freitag auf Samstag stand sie dann nachts auf um zu trinken, um sich danach zu erbrechen, um danach zweimal raus zu müssen. Sie war völlig fertig und wollte auch nicht mehr hoch ins Bett, so das ich die ganze Nacht mit ihr auf dem Boden im Camper verbracht und ihre Pfote gehalten habe. Der Kreislauf war ziemlich runter, sie hat ununterbrochen gezittert.
Schon nachts habe ich nach Tierärzten gegoogelt. Es gab eine deutsche Tierärztin in der Nähe meines Aufenthaltsortes – die allerdings samstags keine offizielle Praxis anbot. Trotzdem habe ich dort morgens direkt angerufen. Beim zweiten Versuch ging die Tierärztin ran – ich war so froh. So konnte ich das Problem und meine Sorge, ob es sich um eine Gebärmutterentzündung handeln könnte in deutsch erläutern.
Zur Erklärung: bei unkastrierten Hündinnen besteht – meistens erst am Ende der Scheinträchtigkeit (siehe hierzu auch mein Blogartikel „Die Läufigkeit einer Hündin – Wie of? Wie lange? Was dann?) – die Gefahr einer Gebärmutterentzündung. Die Gefahr steigt je älter die Hündin wird und ist nochmals erhöht, wenn nie Welpen ausgetragen wurden.
Summer ist am Ende ihres 8. Lebensjahres – also gerade in dem Alter, wo das Risiko sich erhöht. Die Gebärmutterentzündung kann offen oder geschlossen sein. Bei der offenen ist erstmal Erleichterung angesagt, da der Eiter durch die Scheide abfließen kann. Bei der geschlossenen besteht ganz schnell Lebensgefahr, da der Eiter nicht abfließt und die Gebärmutter im Bauchraum platzen kann und das ist mal gar nicht gut. Das kann natürlich auch bei einer offenen Gebärmutterentzündung passieren…
Das war also meine Sorge: liegt eine Gebärmutterentzündung vor oder ein Magen Darm Infekt?
Die Symptome, die Summer gezeigt hat (Durst und erbrechen) kommen bei beiden Erkrankungen vor. Daher ist für die Abklärung eine Apparatediagnostik erforderlich. Die Tierärztin hat mich an eine Klink in der Nähe verwiesen, wo sie selber mal gearbeitet hat und die die nötigen Gerätschaften zur Abklärung haben. Ich bin direkt los gefahren – um 10 Uhr öffnete die Klinik, wo ich auf Punkt auf der Matte stand.
Die Dame an der Rezeption war eine Deutsche, die alles aufgenommen hat. Die Tierärztin eine Spanierin, dieglücklicherweise gut deutsch sprach. Das war eine große Erleichterung. Ich spreche zwar passabel englisch, aber mein Anliegen auf Spanisch mitzuteilen wäre mich nicht möglich gewesen.
Aber so konnte ich alles in deutsch erklären. Die Tierärtzin war sehr nett, einfühlsam, hat alles erklärt was gemacht wird.
So wurde zunächst ein Blutbild gemacht – hier waren die Leukos erhöht was für eine Entzündung – welcher Art auch immer – spricht. Der Kot wurde unter dem Mikroskop untersucht – keinerlei Parasiten oder andere Auffällligkeiten. Dann wurde Summer geröntgt. Auf dem Röntgenbild – die Tierärztin hat es mir gezeigt, sowie ein Vergleichsbild einer Gebärmutterentzündung war alles tippitoppi. Es handelte sich also „nur“ um einen Magendarminfekt – Fremdkörper o.ä. waren auf dem Röntgenbild nicht zu sehen. Die Ärztin berichtete, das dieser auch gerade bei den Hunden umginge, da es relativ viel geregnet hatte und bei der Wärme in Pfützen usw. viele Bakterien seien, die in die Hunde gelangen (trinken aus Pfützen, Pfoten ablecken) die zu Magen Darm Problemen führen.
Wir sind also erleichtert wieder gefahren, sofort zum Mercadona (spanischer Supermarkt vergleichbar mit Edeka in Deutschland), um Möhren für die Möhrensuppe zu kaufen. (siehe auch mein Blogartikel „Erste Hilfe bei…Durchfall Hund“). Homöopathische Mittel, Healy Anwendungen und ein bisschen Ruhe sollten das ganze wieder ins Lot bringen.
So schien es auch zunächst. Wir sind auf einen Campingplatz mit einem Thermalbad gefahren. So konnte Summer sich ausruhen und ich mich im Bad besprudeln lassen. Es ging ihr wieder besser, wenn sie auch noch nicht ganz fit schien.
Hier endet Teil I – da ich selber zu lange Artikel nicht mag folgt die weitere Geschichte in Teil II.